
Schwimmen
DJM mit drei Medaillengewinnern
12.07.2023
Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften vom 23. bis 27. Mai 2023 in Berlin waren die ersten "normalen" DJM seit der Corona Pandemie. Mit 13 qualifizierten Sportler*innen konnten wir das größte SGN-Aufgebot seit langem stellen.
Louis Hoffmann (2008) hatte im letzten Jahr schon bei seinen ersten Deutschen Jahrgangsmeisterschaften zwei Medaillen mit nach Hause genommen und sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Er wollte sich seinen ersten Titel erkämpfen. Am ersten Tag ging es mit den 50m Brust los. Der Vorlauf war mit Auge geschwommen und mit Bahn 5 konnte er im Finale direkt neben seinem Konkurrenten aus Magdeburg schwimmen. Das Startsignal ertönte. Louis biss sich an Hugo Engelin fest. Die letzten 10 Meter waren spannend und Louis kämpfte. Anschlag. Blick zur Tafel. Platz 1! Wow! Deutscher Jahrgangsmeister gleich am ersten Tag! Das war der Auftakt zur einer starken Woche!
Am zweiten Tag zeigte Louis über 200m Lagen, dass er sich dort auch mit im Medaillenkreis befand. Nach dem Vorlauf war er Sechster und lief am Nachmittag auf Bahn 7 ein. Voll konzentriert und fokussiert sprang er ins Wasser. Nach Schmetterling war er mit den Führenden gleich, über die Rückenstrecke musste Louis etwas einbüßen, in Brust kämpfte er sich sicher zurück an die zweite Position und im Kraulsprint kam es dann zum Finale. Bis zum letzten Meter war alles offen. Louis schlug knapp hinter Hugo Engelin an, Platz 2 leuchtete auf und damit war die zweite Medaille sicher.
An Tag 3 der DJM folgten die 100m Brust, Louis zweite Paradedisziplin. Im Vorlauf konnte er es locker angehen und ging als Dritter ins Finale. Konkurrenz belebt das Geschäft und so hatte sich im Vorlauf ein neuer Name mit in den Kampf um die Medaillen gebracht, Michael Wiens (Gelnhausen). Das hieß am Nachmittag volle Konzentration und Fight über das Finale im Jahrgang 2008. Start, die ersten 50m und dann wurden die letzten 15m spannend. Hugo Engelin konnte souverän gewinnen und einen neuen deutschen Altersklassenrekord aufstellen. Herzlichen Glückwunsch! Louis musste im Ziel Michael die Silbermedaille überlassen und machte so seinen Medaillensatz komplett. Bronze und Medaille Nr. 3!
Freitag kam die Paradestrecke, 200m Brust wurde geschwommen. Über die Strecke hatte Louis im vergangenen Jahr die Silbermedaille gewonnen. Vormittags souverän, nachmittags war dann voller Fokus angesagt. Michael, Hugo und er sollten das Rennen bestimmen. Die ersten 100m super, dann kam seine Stärke und so setzte sich Louis etwas ab. Wende, Tauchzug und alles geben. Anschlag und 2:21,84 Minuten standen an der Wand. Die zweite Silbermedaille war so gesichert. Viermal geschwommen, viermal Medaille gewonnen. Herzlichen Glückwunsch! Eine starke DJM mit einem Meistertitel! Super!
Für Pedro Stier (2010) waren es die ersten Deutschen Jahrgangsmeisterschaften. Mit seinen Bestzeiten ging er als Mitfavorit über die Mittel- und Langstrecken an den Start. Leider verlief Tag 1 etwas durchwachsen. Die 100m Freistil konnte unter Ulk abgearbeitet werden und Pedros Stimmung war etwas im Keller. Mit motivierende Worten und einer guten Erholung ging es an Tag 2 über die 800m Freistil! Eine Medaille war möglich. Die langen Kanten werden bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften immer als Zeitläufe geschwommen und so schwamm Pedro am Vormittag und gab alles. Nach den ersten 200m war der Kurs klar. Dran bleiben am Nebenmann, kontrolliert schneller werden und dann kämpfen. Das tat Pedro auch. Jede Bahn wurde gleichmäßig geschwommen, schnelle Wende und ab auf die letzten 200m. Kurs Silber war in greifbarer Nähe. "Komm! Los! Weiter! Das wird eine Medaille!" wurde auf der Tribüne gerufen. Pedros Beine erhöhten die Frequenz, letzte Wende und Sprint! Die Wand war da, der Blick an die Anzeigetafel und JA! Silber über 800m Freistil! Was für ein Rennen! Toll! Freudentränen auf der Tribüne, stolze Eltern und ein strahlender Pedro! Erste Medaille bei der DJM! Mit dieser Euphorie konnten die nächsten Rennen nur gut werden.
200m Freistil an Tag 3 wurde zum Krimi. Pedro hatte sich als Fünfter ins Finale geschwommen und sprang mit seinen Konkurrenten ins Wasser. Bei 50m wendete er als Erster. Es sah alles kontrolliert aus. Bei 100m waren drei Jungs gleichauf. Die dritten 50m sind für ein 200m-Rennen entscheidend. Dort setzten sich Christian Schubert (Dresden) und Jannik Häfelinger (Hamburg) etwas ab und konnte im Ziel vor Pedro anschlagen. Doch um Platz 3 musste Pedro gegen Yessin Ammar (Spandau) noch bestehen. Im Ziel hatte Pedro eindeutig die Nase vorne und durfte sich Medaille Nummer 2 (Bronze) um den Hals hängen lassen.
Die doppelte Distanz folgte am Freitag. Mit zwei Medaillen auf den 800 und 200m war die Erwartung groß. Der Vorlauf konnte gut über die Bühne gebracht werden. Somit hieß es am Nachmittag Angriff auf Medaille Nummer 3. Spannung war wieder garantiert und bis zur 200m-Wende lag Pedro gleichauf mit seinen Konkurrenten. Drei Jungs des Jahrgangs lieferten sich ein spannendes Finish. Die letzte Bahn sollte die Entscheidung bringen und Freud und Leid lagen dort dicht beieinander. Benjamin Köhler (Chemnitz) setzte sich ab und dann kam noch ein weiterer Konkurrent angeflogen. Pedro, Jannik und der angeflogene Jacob Furgueron (Kaiserslautern) waren gleich auf. Alle drei schlugen fast gleichzeitig an und neben Pedros Namen leuchtet mit 16 Hundertstelsekunden Rückstand der vierte Platz auf. Die aufgeladene Stimmung auf der Tribüne legte sich. Schade, ein spannendes Rennen wurde nicht belohnt. Doch das hieß nicht, dass das kein starkes Ereignis war. Bestzeit, viertbester in Deutschland und Spannung bis zum Schluss! Was willst du mehr! Herzlichen Glückwunsch lieber Pedro! Die 50m Freistil am Sonntag waren dann nur noch eine Zugabe und ein schöner Abschluss.
Lena Sophie Bauer startete nach ihrer Bronzemedaille über die 50m Freistil im vergangenen Jahr über 50, 100 und 200m Brust sowie über ihre Paradedisziplin den 50m Freistil und über 100m Freistil. Das Vorlaufrennen über die 100m Freistil war gut. Mit einer Zeit von 58,54 Sekunden konnte sie sich als viertschnellste für das Finale qualifizieren. Über die 50m Brust hatte sie sich auch qualifiziert, ließ das Finale allerdings aufgrund der zeitlichen Abfolge abmelden und legte den Fokus auf die 100m Freistil. Im Finale hatte Lena es mit starker Konkurrenz zu tun, vor allem mit ihrer in Berlin trainierenden Schwimmpartnerin Klara Sophie Beierling von den Berliner Wasserratten. Das Rennen sollte auch gleich von Anfang an schnell werden. Lena wendete als Fünfte und musste dem hohen Tempo dann doch etwas Tribut zollen. Platz 6 stand am Ende an der Anzeigetafel! Sechsbeste in deinem Jahrgang, liebe Lena, herzlichen Glückwunsch!
Nach einem Tag der „Erholung“ (für Schwimmer heißt auch ein wettkampffreier Tag trotzdem Training im Wasser. Das Wassergefühl muss aufrechterhalten werden), hieß es an Tag 3 Angriff auf das nächste Rennen, die 100m Brust. Diese Strecke ist zurzeit nicht gerade Lenas Lieblingsstrecke, trotzdem lief der Vorlauf einigermaßen gut. Mit 1:16,79 Minuten reichte es zwar nicht zum Finale, dennoch war es ein gutes Gefühl für den nächsten Tag. Platz 11 in Deutschland! Über die doppelte Distanz war der Fokus darauf gelegt, im Wettkampfmodus zu bleiben. Mit Platz 15 und einer Zeit von 2:49,11 Minuten lieferte Lena eine solide Leistung ab.
Der Samstag sollte dann Lenas Tag werden. Die 50m Freistil standen auf dem Programm. Fokussieren, Vorbereitung mit ihrem Trainer optimal geplant, Badekappe und Brille auf und ab zum Start. Startsignal, Eintauchen, durchs Becken schwimmen, Anschlag und Platz 3 nach den Vorläufen. Top! Nun voller Fokus auf das Finale am Nachmittag! Der Finalabschnitt startete mit den 1500m Freistil, danach folgten die 100m Schmetterling und dann hieß es volle Konzentration auf eine Bahn Freistilsprint. Startsignal und dann ging es um die Medaillen. Lena sprintete was das Zeug hielt, schlug an und zack, Platz 3 leuchtete neben ihrem Namen auf! Enge Kiste! Zwischen Platz 2 und 5 lagen nur knappe drei Zehntelsekunden und zwischen den Plätzen 2-4 waren es sogar nur (!) sieben Hunderstelsekunden. Wow! Das sind die 50m Sprints. Lena konnte strahlen, die ersehnte Medaille war gewonnen. Mit 26,54 Sekunden ist sie die drittbeste Deutschlands im Jahrgang 2007! Herzlichen Glückwunsch!
Titelfoto: Lena Sophie Bauer mit ihrer Bronzemedaille über 50m Freistil
Arlett Pohrt (2007)
1500m Freistil 17:37,54 Minuten (Platz 5)
800m Freistil 9:22,13 Minuten (Platz 6)
400m Freistil 4:28,72 Minuten (Platz 7)
Hannah Holly Dimsky (2008)
50m Freistil 28,16 Sekunden (Platz 16)
Jolina Schmolt (2008)
400m Freistil 4:32,06 Minuten (Platz 6)
800m Freistil 9:25,65 Minuten (Platz 8)
1500m Freistil 18:19,92 Minuten (Platz 9)
Lara Nowatzki (2006)
200m Brust 2:55,51 Minuten (Platz 20)
Lilly Rother (2007)
100m Freistil 59,52 Sekunden (Platz 9)
Lucy Rau (2010)
200m Schmetterling (Platz 27)
Markus Reinik (2007)
800m Freistil 8:39,50 Minuten (Paltz 11)
400m Freistil 4:14,66 Minuten (Platz 12)
Noel Hoffmann (2010)
200m Brust 2:49,65 Minuten (Platz 10)
100m Brust 1:18,62 Minuten (Platz 11)
Wilma Gottschlich (2009)
50m Rücken 33,10 Sekunden (Platz 23)
Zoe Nike Ronneberger (2010)
50m Brust 36,77 Sekunden (Platz 19)
100m Brust 1:21,51 Minuten (Platz 20)
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