Am Samstag, den 17.02.2024 fand in der Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg das Turnier um den 1. Gerhard-Thiedke-Pokal statt. Hierbei handelte es sich um eine Veranstaltung des Berliner Schwimm-Verbands, der die Ausrichtung an die SG Neukölln übertragen hatte.

Der Namensgeber Gerhard Thiedke ist das Urgestein des Berliner Wasserballs. Seine sportliche Vita würde den Rahmen des Berichts sprengen, deshalb nachfolgend nur ein kurzer Auszug. In den 70-er und 80-er Jahren war Gerhard Thiedke unter anderem Verbandstrainer im Jugendbereich des Berliner Schwimm-Verbandes. Hunderte Kinder und Jugendliche wurden von ihm geformt und geprägt. Ich selbst hatte auch das Privileg in „seiner“ Stadtmannschaft spielen zu dürfen. Die Kleinsten lagen und liegen ihm immer noch am meisten am Herzen. Sein Credo: Ohne eine breite Basis, kein Spitzensport im Herrenbereich.

Dem „Einkaufen“ von ausländischen Spielern steht Gerhard mehr als kritisch gegenüber. Er würde es sehr gerne sehen, wenn die Vereine wieder mehr Mittel, personell und finanziell, in die Ausbildung eigener Spieler investierten. Gerade deshalb war er von der Veranstaltung in seiner SSH so entzückt. Fünf Mannschaften aus der Region Berlin/Brandenburg kämpften um den 1. Gerhard-Thiedke-Wanderpokal.

Neben der gastgebenden SG Neukölln spielten noch die Wasserfreunde Spandau 04, der 1. SC Zehlendorf-Steglitz, der OSC Potsdam sowie der ASC Brandenburg 03 um die Trophäe. Die Kinder begrüßten den mittlerweile 88-jährigen Gerhard Thiedke voller Ehrfurcht, ohne wirklich zu wissen, wem sie da eigentlich die Hand schüttelten. Geduldig und mit großen Augen lauschten sie seinen Ausführungen.

Gerhard Thiedkes Name ist aber auch fest mit dem Frauen-Wasserball verbunden. Mit der Schwimm-Union Neukölln und der Frauen-Nationalmannschaft feierte er unzählige Erfolge: Deutscher Meister, Teilnahme am Europa-Pokal, Europa-, Weltmeisterschaften und Olympischen Spiele. Einige seiner Spielerinnen überraschten ihn am Beckenrand: Constanze Pfarr, Anke Reichert und Sabine Kleine rührten ihn zu Tränen. Sport ist einfach so viel mehr, als körperliche Ertüchtigung und Wettkampf…

Wasserball wurde am Samstag aber auch gespielt. Die Ergebnisse waren für Thiedke zweitrangig. Für ihn war viel wichtiger, dass sich 60 Kinder am Wasserballsport begeisterten. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“, ist ein weiteres seiner Motti. Thiedke sah glückliche Kinder im und außerhalb des Beckens sowie begeisterte Eltern auf der Tribüne und das machte ihn glücklich.

Die Ergebnisse in der Übersicht:

SG Neukölln vs. Zehlendorf-Steglitz 26:2
OSC Potsdam vs. ASC Brandenburg 9:2
Zehlendorf-Steglitz vs. Spandau 04 1:31
SG Neukölln vs. ASC Brandenburg 10:0
OSC Potsdam vs. Spandau 04 12:2
Zehlendorf-Steglitz vs. ASC Brandenburg 1:23
SG Neukölln vs. Spandau 04 4:6
OSC Potsdam vs. Zehlendorf-Steglitz 31:1
ASC Brandenburg vs. Spandau 04 6:4

Für die SG Neukölln-Minis im Einsatz waren: Moritz Janke (1), Charlotta Pohle (5), Julian Leman-Loaique (8), Philipp Maier (1), Colin Chancerel (5), Fabian Walle (3), Milan Hoffmann (14), Noah Shim, Emir Genc (2), Tjelfe Wilting (5), Deniz Bakacak (1) und Maxim Blum.

Tabelle:

1. OSC Potsdam 8:0
2. SG Neukölln 4:4 *
3. Wasserfreunde Spandau 04 4:4 *
4. ASC Brandenburg 4:4 *
5. 1. SC Zehlendorf-Steglitz 0:8

* Platzierung durch Torverhältnis untereinander

Gerhard Thiedke ließ es sich selbstverständlich nicht nehmen, die Pokalübergabe bei der Siegerehrung zu übernehmen und auch für so manches Foto und Schnappschuss stand er geduldig zur Verfügung. Für den 2. Gerhard-Thiedke-Pokal im Jahr 2025 ist eine bundesweite Ausschreibung vorgesehen und eine Ausweitung des Turniers auf zehn Mannschaften über zwei Tage geplant.

Abschließend bleibt noch die Danksagung an die Helfer und Unterstützer. Vielen Dank an Oliver Ostermann, der das Turnier mitgeplant und als Turnierleiter durchgeführt hat. Dank an Marcel Franke, den Jungendsachbearbeiter des BSV, der die Pokale angeschafft und das Turnier souverän moderiert hat. Vielen Dank ans Kampfgericht: Marco und Sandra Göthke, Karsten Jurk und Kerstin Walle, die die zehn Partien am Protokolltisch gemanagt haben. Ein Dankeschön geht raus an die Schiedsrichter, Jakub Henkiel (SG Neukölln), Dorottya Czirbus (Spandau 04), Paul Puterczyk (ASC Brandenburg) und Benett Grandke (OSDC Potsdam), die die zehn Partien sicher im Griff hatten und sehr geduldig mit den Kids waren. Ein großes Dankeschön an die Mitarbeiter der SSH, stellvertretend an Haydar Al Dahier. Vielen Dank für eure Unterstützung bei der Organisation und Durchführung – in allen Bereichen.

Zum Abschluss noch ein Dank an den Namensgeber des Turniers. Lieber Titi, vielen Dank, dass du vor Ort warst und die Kids bei der schönsten Nebensache der Welt unterstützt hast. Bleib gesund, damit du den Gerhard-Thiedke-Wanderpokal noch viele Male persönlich übergeben kannst. Wir sehen uns 2025!