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Wasserball

Internationaler Hopla-Cup in Frankreich

10.06.2024

Am Freitag um 5:15 Uhr trafen sich am Bahnhof Südkreuz die U9 und U11, um die Reise zum Hopla-Cup am 31.05.-02.06.2024 in Mulhouse in Frankreich anzutreten. Hier wollte man sich im Stade Nautique dem internationalen Vergleich stellen und sehen, wie sich die Sportler im letzten Jahr entwickelt haben. Für die meisten Kinder war es bereits das zweite Mal, dass Sie an der Veranstaltung teilnehmen konnten – diesmal allerdings gehörten sie zum älteren Jahrgang ihrer Altersklasse.

Im Bereich U9 haben sechs Mannschaften am Turnier teilgenommen. Neben der SG Neukölln reisten aus Deutschland noch die Wasserfreunde aus Fulda an. Die vier anderen Mannschaften waren aus Frankreich. Bei der U11 war das Starterfeld mit 24 Mannschaften deutlich größer. Mit dem SSV Esslingen, SC Chemnitz, SV Cannstatt gab es auch mehr deutsche Vertreter. Gespielt wurde in beiden Altersklassen auf vier Feldern parallel mit 2 x 9 Minuten durchlaufender Uhr und ohne Angriffszeit. Nach der zehn Stunden Zugfahrt mit den üblichen Bahnproblemen, einem rund 40-minütigem Fußmarsch vom Bahnhof bis zum Wettkampfort mit Rucksäcken und Koffern traf die Gruppe gegen 16:00 Uhr noch rechtzeitig ein, um sich aufzuwärmen und um 17:00 Uhr parallel ins jeweils erste Spiel zu starten.

Bronze für die U9

Bei der U9 lief das erste Spiel nicht so gut. Der Gegner und spätere Turniersieger Cachalots war schwimmerisch und spielerisch überlegen und nutze seine Chancen recht konsequent. Unsere Jüngsten mussten dem ungewohnt frühem Aufstehen, der langen Bahnfahrt und dem anschließendem Fußmarsch Tribut zollen und starteten mit einer 5:12-Niederlage in das Turnier. Das zweite Spiel des Turniers gestaltete sich dann etwas anders. Die Unterstützung von außen wuchs durch die U11 und motivierte die „Kleinen“ zu Großem. Mit einem 11:2 holten sie sich gegen CD68 ihren höchsten Sieg in diesem Turnier. Damit war der Freitag abgehakt und man konnte nach dem gemeinsamen Essen mit der U11 im Hotel einchecken und schlafen.

Am Samstagmorgen stand nach dem Frühstück um 9:30 Uhr Granville bereit, um sich mit den Minis zu messen. Mit einem 9:1 holte man sich einen weiteren Sieg. Anschließend musste man sich dem RC Arras mit 5:2 sowie Fulda mit 3:8 geschlagen geben. Am Nachmittag startete die Zwischenrunde. Aufgrund der wenigen Mannschaftmeldungen in der U9 traf man wieder auf CD68, die diesmal mit 8:2 besiegt wurden. Im letzten Spiel des Tages ging es noch einmal gegen Granville, die mit einem 8:1 geschlagen wurden. Coach Florian Seele war an diesem Tag sehr zufrieden mit der Leistung seiner Jungs, die durch ihre Begeisterung für den Sport vor einem Jahr an dieser Stelle dafür gesorgt hatten, dass Flo auf einmal von SEINER U10 sprach und sich mit 17 Jahren entschloss, große Teile seiner Freizeit in die Nachwuchsarbeit bei der SG Neukölln zu stecken und mit den Jungs an ihren Skills zu arbeiten – für einen damals 17-jährigen keine normale Entscheidung.

Am Sonntag um 08:30 Uhr stand das Halbfinale an und der Wettergott meinte es nicht gut. Im strömenden Regen musste man wieder mit Sack und Pack vom Hotel zur Sportanlage laufen, da es nach dem Turnier von hier schnell zum Bahnhof gehen musste. Nach dem Aufwärmen unter einem Pavillon ging es dann gegen Cachalots ins Wasser, gegen die man am ersten Tag noch 5:12 verloren hatte. Was jetzt passierte, glich einem gutem Krimi. Die SGN-Minis schienen irgendwas im Frühstück gehabt zu haben, denn von schwimmerischer und spielerischer Überlegenheit der Franzosen war nichts mehr zu sehen. Sie kämpften verbissen bis zum Schluss, so dass Cachalots am Ende knapp und sehr glücklich mit 5:4 gewann. Bei einigen Spieler mussten jetzt Tränen getrocknet werden, denn auch sie haben gemerkt, dass es nur ganz knapp nicht für das Finale gerecht hatte. Mit noch etwas Trauer und ordentlichen Portion Wut im Bauch ging es dann für die Jungs ins kleine Finale um Platz 3. Hier wartete der RC Arras, der sich bereits am Samstag mit 5:2 erfolgreich gegen die Minis durchgesetzt hatte. Diesmal sollte es anders werden… Was auch immer im Frühstück war – es wirkte noch! Es wurde gefightet, um die Wut über den verpassten Finaleinzug loszuwerden. Der RC Arras wurde diesmal mit einem klaren 9:2 aus dem Wasser geschickt und die SGN-Minis holten sich die Bronzemedaille beim Holpa-Cup. Am nächsten Wochenende geht es für die Minis in Erfurt weiter. Hier trifft man dann neben Erfurt auf weitere bekannte wie Nürnberg und Fulda.

Titel für die U11

Ermüdungserscheinungen durch frühes Aufstehen oder die lange Anreise waren bei der U11 (anders als bei der U9) nicht zu erkennen. Als hätte es keine Anreise gegeben spielten die Jungs von Coach Marc Seele gegen den RC Arras auf. Man konnte sehen, was in den letzten Wochen trainiert wurde und die Jungs zogen Tor um Tor davon, so dass munter gewechselt werden konnte und jeder auf seine Einsatzzeit kam. Am Ende stand ein 11:1 auf der Anzeigetafel. Nicht anders lief es im zweiten Spiel des Tages, auch hier wurde technisch wie taktisch von außen nur Feintuning betrieben und der Gegner Les Lavallois mit 10:0 an die Wand gespielt. Mit zwei Siegen ging es dann zum Essen in die Mensa der Uni und anschließend zum Hotel in die wohlverdiente Nachtruhe.

Am Samstag musste die U11 bereits um 8:30 Uhr wieder antreten, somit war das Frühstück auf 6:45 Uhr terminiert. Spätestens nach dem 20-minütigen Fußmarsch zur Wettkampstätte waren die Seele-Jungs wach und bereit für die drei anstehenden Spiele des Vormittags. Gegen Montpellier gestaltete es sich ähnlich wie in den Spielen am Freitag. Mit 12:3 ließ man nichts anbrennen und zeigte weiter, was man seit dem letzten Jahr gelernt hat. Das anschließende Spiel gegen NVB sah dann schon etwas anders aus. Angriffe wurden nicht mehr konsequent zu Ende gespielt, dadurch blieb das Spiel recht lange offen und endete mit 7:3 im Vergleich zu den bisherigen Spielen weniger deutlich. Im letzten Spiel der Gruppenphase wurde es dann wieder besser und Canards Rochelais mit 10:2 bezwungen.

Die Zwischenrunde aus drei Spielen war für Samstagnachmittag angesetzt und auch der Wettergott hatte jetzt mal Lust auf Wasserball. Der SV Cannstatt war der erste, der bei strahlendem Sonnenschein in der Zwischenrunde auf das U11-Team wartete. Hier trafen alte Bekannte zusammen, denn der jetzige Cannstatt-Trainer Christian hat früher die Jugend in Wedding trainiert. Er kannte daher den U11-Centerverteidiger Colin und Linkshänder Julien, die nach Anpfiff aber keine Sentimentalitäten aufkommen ließen und klar zeigten, wie Wasserball gespielt wird. Die Jungs um Captain Tjelfe netzen in diesem Spiel 16 Mal (bei 18 Minuten Spielzeit!) ein und Kilian hielt den Kasten der SG sauber, so dass sich Cannstatt mit einem deutlichen 16:0 geschlagen geben musste. In den Spiel 5 und 6 an diesem Tag wurde FNCD22 mit 10:2 und SVB 13:1 besiegt.

Die Jungs waren auf dem Weg ins Halbfinale, welches am Sonntag um 9:45 Uhr angesetzt war. Jetzt wurde es etwas spannender, denn der Gegner hatte nur eine Niederlage gegen Mulhouse erlitten. Das Spiel war spannender, allerdings wurde es zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährlich, denn die Motivation der Jungs war hoch genug, so dass man Cachalots am Ende mit 6:1 besiegte und somit im Finale stand. Hier wartete der Titelverteidiger, der sich im zweiten Halbfinale gegen den Lokalmatador Mulhouse durchgesetzt und bisher ebenfalls ungeschlagen war. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit Abschlussschwächen auf beiden Seiten sorgten die Jungs von Headcoach Marc Seele dafür, dass Trainer und Betreuer nach dem sehr körperbetonten Spiel das obligatorische Bad nehmen „durften“.  Mit einem 5:2 erkämpfte sie sich den verdienten Turniersieg und sorgen für Vorfreude auf die nächste Saison. Besonders zu erwähnen wäre noch, dass Milan kein Anschwimmen verloren hat (auch wenn der Gegner sich Abstoßen konnte, war er stets zuerst am Ball) und Kilian mit dem einhändigen Fangen von Torschüssen den Trainer mehrmals kurz vor einem Herzinfarkt gebracht hat. In dieser Saison geht es am 15.06. weiter, da geht es in Hamburg um noch den Titel in der Nord-West-Liga.

Abschließend bleibt zu sagen, dass es eine super organisierte Veranstaltung war, die viele positive Dinge gezeigt hat. Neben den sportlichen Ergebnissen war auch altersübergreifend ein tolles Sozialverhalten der Kinder untereinander zu sehen. Wir sind sicher wieder dabei wenn es wieder heißt: Cinq, qutre, trois, deux, un… hopla!

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