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Wasserball

Neukölln erkämpft den vierten Platz der Nordic League

10.06.2024

Am Wochenende 07.-09.06.2024 waren Neuköllns Bundesliga-Männer zu Gast in Stockholm. Im „Eriksdalsbadet“, der Heimat des örtlichen Polizeisportvereins SPIF Stockholm, kam das Final-8 der Nordic League zur Austragung. Qualifiziert hatten sich acht Mannschaften aus sieben Nationen: SG Neukölln (GER), CSU Oradea (ROM), CN Echeyde de Tenerife (ESP), EVK Zaibas (LIT), Dynamo Lviv (UKR), ZV De Ham (NED), Delfinas Vilniaus (LIT) und Cetus Espoo (FIN).

Die SG Neukölln bekam es im Viertelfinale mit dem rumänischen Team von CSU Oradea zu tun. Am Freitagmittag, 07.06.2024, ertönte der Eröffnungspfiff durch die Stockholmer Schwimmhalle. Die Männer vom Trainergespann Andreas Schlotterbeck und Sascha Pacyna starteten ruhig und fokussiert aus einer soliden Abwehr heraus. Zur Halbzeit hatten sie bereits eine stabile 7:1 Führung erarbeitet. In den letzten beiden Abschnitten schalteten sie in den Energiesparmodus und spielten kräfteschonend zum Endergebnis von 9:2 (4:1/3:0/2:0/0:1). Das Halbfinale war erreicht.

Der nächste Gegner war ein anderes Kaliber. International erfahren, gespickt mit ausländischen Akteuren. Unter anderem spielt beim litauischen Meister EVK Zaibas der ehemalige Bundesliga-Akteur Jan Bakulo (WS Hannover, ASC Duisburg). Neukölln startete nervös in dieses wichtige Spiel, ging es doch um nichts weniger als den Einzug ins Finale der Nordic League. Nach gut zwei Minuten gelang Neuköllns Center Moritz Ostmann in Überzahl das 0:1. Leider sollte dies die einzige Führung des gesamten Spiels gewesen sein.

Die Litauer glichen umgehend aus und gingen zum Ende des ersten Abschnitts mit 2:1 in Führung. Schlottis 13 ließen sich aber nicht abschütteln und kämpften verbissen. 20 Überzahlspiele erarbeiteten sie sich, die jedoch, wie so oft in der laufenden Saison, größtenteils ungenutzt blieben. Zum Ende des dritten Abschnitts, beim Stand von 5:3, waren sie noch auf Tuchfühlung, aber im letzten Viertel sahen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch mit heruntergelassenem Visier. Elf Treffer fielen im Eriksdalsbadet, bedauerlicherweise überwiegend für die Männer vom Baltikum. Schlussendlich unterlagen die Neuköllner deutlich mit 13:6 (2:1/2:1/1:1/8:3). Somit war er aus, der Traum vom Gold. Blieb noch das kleine Finale gegen die Mannschaft von Dynamo Lviv aus der Ukraine, die ihr Halbfinale gegen Teneriffa mit 18:13 verloren.

Sonntagmittag war es dann so weit. Der letzte Auftritt in der Nordic League und es ging um Bronze. Neukölln startete konzentriert und ging durch ein Doppelpack von Ihor Kechedzhy und einem Treffer von Noel Eisenreich schnell mit 3:1 Führung. Leider konnten die Ukrainer nicht nur ausgleichen, sondern kurz vor Viertelende sogar mit 3:4 in Führung gehen. Auch das zweite Viertel ging mit 1:2 verloren, so dass es zur Halbzeit 4:6 stand. Im dritten Abschnitt bliesen die Neuköllner zur Aufholjagd. Ihor Kechedzhy, Aly El Aassar und Maximilian Costa waren erfolgreich und plötzlich stand es 7:7 unentschieden, drei Minuten vor Ende des dritten Viertels. Doch einfache Ballverluste, Konter und ein Unterzahlspiel, brachten die „Lemberger“ wieder zurück ins Spiel. Sie erzielten drei Treffer in Folge und gingen wieder mit 7:10 in Führung.

Im letzten Abschnitt warfen die Berliner alles nach vorn und schossen den ukrainischen Torwart stark. Doch dann gelang es Nicola Sartore doch noch den Schlussmann der Ukrainer zu überwinden und auf 8:10 zu verkürzen. Fünf Minuten vor dem Schlusspfiff entschieden die Unparteiischen gegen den Spieler Orlov vom Lviv auf Brutalität (AmE+4). Das hieß 5m-Strafwurf für Neukölln und nahezu den Rest des Spieles in Überzahl. Den fälligen Strafwurf verwandelte Kechedzhy zum 9:10 und Hoffnung flammte auf.

In Unterzahl gelang es den Ukrainern im direkten Folgeangriff einen 5m-Strafwurf herauszuholen, den sie zum 9:11 verwandeln konnte. Keine 30 Sekunden später verkürzte Maximilian Costa den Rückstand wieder auf ein Törchen zum 10:11. Noch drei Minuten Überzahl… da muss doch was gehen… Leider nein! Kaum waren die „Lemberger“ wieder komplett, erarbeiten sie ein Überzahlspiel, das sie 19 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum 10:12 (3:4/1:2/3:4/3:2) Endstand nutzten.

So blieb für aufopferungsvoll kämpfende Neuköllner am Ende nur die „Holplakette“ des vierten Platzes in der Nordic League, was aber einen großen Erfolg für die junge Neuköllner Mannschaft darstellt.

Das Finale bestritten EVK Zaibas und CN Echeyde. Mit 12:9 konnten die „Tinerfenos“ vom CN Echeyde die Nordic League für sich entscheiden und den Titel auf die Kanaren holen.

Die Platzierungen:

1. CN Echeyde de Tenerife
2. EVK Zaibas
3. Dynamo Lviv
4. SG Neukölln

Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Nikoloz Shubladze, Erik Dortmann, Marko Augusti (2), Aly El Aassar (3), Nicola Sartore (1), Florenz Korbel, Noel Eisenreich (5), Ihor Kechedzhy (8), Moritz Ostmann (1), Tarek Chiru (1), Maximilian Sturz (1), Maximilian Costa (3), Titus Brandt, Illia Khristenko und Tiago Krause.

 

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