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Schwimmen

SGN-Damen deutsche Mannschaftsmeisterinnen

08.02.2023

Seit 2001, als wir als Aufsteiger bei den Frauen und bei den Männern sofort deutscher Meister wurden, schwimmen wir in der ersten Bundesliga. In diesem Jahr sind wir nach 20 Jahren unerwartet wieder deutscher Meister bei den Frauen geworden. Wow!
 
Angereist waren wir zum 04./05.02.2023 nach Essen in der Hoffnung, mit wirklich guten Leistungen in die Medaillenränge vorzustoßen. Dann ging es los mit dem ersten Wettkampf und Nele Schulze (04) sorgte für den ersten Sieg im ersten Rennen. Sie ist zwar die amtierende deutsche Kurzbahnmeisterin, dennoch war nicht mit einer so starken Leistung zu rechnen. Scherzhafterweise sagten wir: „Wir halten den Wettkampf jetzt an! Wir liegen vorne!“
 
Lisa Finger (05) legte im zweiten Wettkampf sofort mit einer Bestzeit (1:59,43 Minuten über 200m Freistil) nach und sorgte dafür, dass wir weiter auf Platz 1 lagen. Die Erfolgsserie nahm ihren Lauf. Johanna Roas (93) in 100m Brust (1:10,91) und Josi Tesch (99) in 200m Rücken (2:11,95) waren so elektrisiert von den ersten beiden Rennen, dass sie Bestleistungen ablieferten. „Wir werden verrückt, wenn wir eine Medaille machen“, war unsere Reaktion.
 
Noch verrückter waren unsere Gedanken, ob es möglich wäre den Titel zu holen. Alles war so emotional, dass wir schon zu diesem frühen Zeitpunkt fast vor Freude geheult haben. Angi Köhler (00) schmetterte dann die 100m in einer Wahnsinnszeit von 56,73 Sekunden. Damit lagen wir über 300 Punkte in Führung. Lena Bauer (07) zeigte eine gute Leistung über 50m Freistil (26,11). Zusätzlich konnten wir Olivia Wróbel (98) reaktivieren. Sie trug mit ihrer Sprintfähigkeit über 50m Schmetterling und 50m Rücken zum Erfolg bei. So konnten wir unseren Vorsprung bis zum Abend des ersten Tages halten. Damit war die Euphorie geweckt, dass ALLES möglich ist.
 
Beim Essen gab es dann eine Mannschaftsbesprechung. Wir waren uns einig, dass wir eine starke Leistung vollbracht haben, die nur als Team, Frauen und Männer, möglich war. Die Männermannschaft bestand, wie wir spaßhaft sagten, aus Sportlern, Kindern und „Rentnern“. Der jüngste war 14, der älteste 33 Jahre alt. In der Sorge abstiegsgefährdet zu sein, gaben alle ihr Bestmöglichstes und lagen nach dem ersten Tag auf einem sicheren siebten Platz.
 
Die Stimmung war so aufgeladen, dass Robin Backhaus (89), Big Papa der Mannschaft, ein paar lobende Worte fand, bei denen er fast vor Rührung in Tränen ausbrach. Diese beschrieben genau das, was den Erfolg untermauerte: „Ich bin nun schon viele Jahre bei der DMS geschwommen, aber so ein gutes Team waren wir lange nicht mehr. Jeder feuert an, gibt sein Bestes und zollt jeder Leistung und jedem Respekt!“ Dann kam der Ober mit dem ersten Essen „Sorry, Salami?!“ Dies ließ die Stimmung von Rührung in Heiterkeit umschwenken!
 
Am Sonntag riss der Erfolg nicht ab. Die Frankfurter gaben alles, um uns einzuholen. Unsere Mädchen ließen ihnen dazu allerdings keine Chance. Über 1500m startete unsere jüngste Teilnehmerin Arlett Pohrt (07) und schwamm das erste Mal unter 17:00 Minuten (16:59,92) und sammelte dafür spektakuläre 729 Punkte. Die Frankfurter kamen uns nur einmal nahe mit nur 77 Punkten Rückstand. Danach machten aber Leonie Kullmann (98) über 400m Freistil (4:08,59), Josi Tesch und Angi Köhler allen klar, dass wir unbesiegbar sind. Den Schlusspunkt setzte Angi bei den 100m Freistil mit einer Spitzenzeit von 53,62 Sekunden. Sie und die Mannschaft waren vollkommen aus dem Häuschen!

DEUTSCHER MEISTER!!!

Die Männer standen den Leistungen nicht nach. Der beste Punktesammler war Luca Nik Armbruster (01). Er sorgte über 50m und 100m Freistil (48,03), 50m und 100m Schmetterling (51,96) und 200m Lagen für Spitzenleistung. Ole Braunschweig, unser Teilnehmer der letzten WM und deutscher Rekordhalter, trug mit seinen Einsätzen über die Rückenstrecken (100m Rücken 52,03 und 50m Rücken 23,79) maßgeblich zum Erfolg bei. So stand wie erwähnt schon nach dem ersten Abschnitt fest, dass der Klassenerhalt gesichert ist. Unseren „Rentner“ Robin Backhaus, Maurice Ingenrieth (00), Kevin Jan Behnke (01) und Wassili Kuhn (99) möchten wir einen großen Dank aussprechen, dass sie mit all ihrer Kraft zur Verfügung standen. Unsere „Kinder“ Louis Hoffmann (08) und Markus Reinik (07) überzeugten mit starken Leistungen. Dabei zu erwähnen sind die 1500m Freistil von Markus, der sich mit einer Zeit 16:22,40 Minuten über 40 Sekunden verbesserte. Auch Louis zeigte über 100m und 200m Brust (1:05,38 und 2:24,04), dass mit ihm in Zukunft zu rechnen ist. Platz 8 war der Lohn für den Einsatz und sicherte ganz klar den Verbleib in der 1. Bundesliga!

Robin formulierte das Fazit des Wochenendes folgendermaßen: „Nach einem Tag der Verarbeitung des Wochenendes wollte ich mich auch nochmal bei allen bedanken. Habe das ja bereits am Samstag anklingen lassen (Salami!), dass mich vor allem gefreut hat, dass eine Mannschaft am Start war, obwohl Männer und Frauen getrennt gewertet werden. Jeder wurde angefeuert, bejubelt und abgefeiert. Niemand hat sich abgesondert, isoliert oder herausgestellt. Genau das macht die DMS aus und das wurde gelebt. Unabhängig davon, ob ich noch einmal dabei sein werde, führt das so fort und gebt das an die folgende Generation so weiter. Für mich persönlich war das eine Dampfwalze der Emotionen. Da ich Corona bedingt keinen wirklichen letzten Wettkampf hatte, war das nochmal ein Geschenk, das ihr mir bereitet habt. Und was ihr bei 100m Kraul abgezogen habt, hat mir im Anschluss fast Tränen in die Augen getrieben. Also Danke, Danke, Danke!“

Erwähnenswert ist, dass wir nun seit 23 Jahren erstklassig sind, zusätzlich mit der 2. Mannschaft der Frauen in der 2. Bundesliga starteten und den 8. Platz belegten. Außerdem werden wir mit jeweils einer Mannschaft weiblich und männlich in der Landesliga Berlin starten (sozusagen 3. Liga).

Ein besonderer Dank gilt unserem stellvertretenden Schwimmwart Marc Zimmermann, der in der Organisation und dem Verpflegungsdienst Spitzenleistungen vollbrachte.

Stephanie und Renate Backhaus

Endergebnis Damen

1.

SG Neukölln

 25.119

2.

SG Frankfurt

 24.765

3.

SV Nikar Heidelberg

 24.086

4.

SC Wiesbaden 1911            

 23.918

5.

SG Essen

 23.912

6.

SG SW München                 

 22.719

7.

SSG Leipzig                        

 22.073

8.

SG Bayer                           

 21.730

9.

Sport-Union Neckarsulm                           

 21.499

 10.

1.Potsdamer SV                   

 20.028

 11.

SG Mittelfranken                

 18.464

 

 

Endergebnis Herren

  1. SG Frankfurt                       26.606
  2. SC Wiesbaden 1911             24.226
  3. SG SW München                  24.086
  4. SSG Leipzig                        23.902
  5. 1. Potsdamer SV                  23.794
  6. SG Essen                            23.365
  7. SSG Saar Max Ritter           22.739
  8. SG Neukölln                       22.207
  9. SG Bayer                            22.196
  10. Sport-Union Neckarsulm      21.359
  11. DSW 1912 Darmstadt          20.987
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

 

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