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Wasserball

U10 gewinnt in Erfurt

10.06.2024

Am Samstag, den 08.06.2024 machten sich am Morgen die jüngsten Wasserballer der SG Neukölln auf den Weg nach Erfurt, um dort im U10-Nachwuchsturnier zu sehen, wo man im deutschen Vergleich in dieser Altersklasse steht. Mit den Baracudas aus Nürnberg, den Wasserfreunden aus Fulda, dem ASC Brandenburg 03 und zwei Mannschaften aus Erfurt war das Teilnehmerfeld recht überschaubar, da eigentlich mit acht Mannschaften geplant wurde.

Daher konnte aber die Spielzeit auf 2 mal 8 Minuten mit durchlaufender Uhr (ohne Angriffszeit) angehoben werden. Gespielt wurde in zwei Dreiergruppen mit anschließendem Spiel um Platz 5, Halbfinale und Finale. Die Voraussetzungen für die Minis hätten besser sein können, da auf Stammkraft Elias N. krankheitsbedingt verzichtet werden musste. Ein weiterer Wehmutstropfen war, dass Joker die Woche zuvor aus gesundheitlichen Gründen mit dem Training aussetzen musste und daher ebenfalls nicht bei 100% war.

Der Anpfiff des Schiedsrichters in der Roland- Matthes-Schwimmhalle zum ersten Spiel gegen Nürnberg schien die Minis nicht erreicht zu haben. Sie waren im Kopf zu langsam und schwammen oft hinterher. Die Überraschung eines Nürnbergers, der bereits U12 spielt und damit eigentlich zu alt für die U10 ist, hat die Jungs ebenfalls kalt erwischt. Sie hatten großen Respekt und ließen ihn ins Spiel kommen, so dass es zu einem Halbzeitstand von 5:3 kam.

In der zweiten Halbzeit wurde dann taktisch umgestellt, so dass der spielgestaltende ältere Nürnberger aus dem Spiel genommen wird. Weiterhin sollte das eigene Spiel forciert und die Dinge umgesetzt werden, die man seit Monaten im Training geübt und bereits beim Hopla-Cup erfolgreich erprobt hat.  Das führte dazu, dass Nürnberg viele Torchancen liegen ließen und lediglich einmal erfolgreich einnetzten. Das erste Spiel gewann Nürnberg so zwar 6:3, aber es hatte einen faden Beigeschmack aufgrund des Regelverstoßes.

Im zweiten Spiel ging es gegen Erfurt II. Die Kids waren jetzt hellwach und vom Nürnbergspiel noch leicht angefressen. Mit Erfurt II stand jetzt ein Gegner vor ihnen, bei dem viele Spieler gerade erst mit Wasserball angefangen haben. Daher war der Halbzeitstand von 0:3 nicht verwunderlich. Was allerdings verwunderlich war, war die zweite Halbzeit. Denn trotz vieler nicht erfolgreicher Torabschlüsse schafften es die Seele-Jungs, den Ball 10 weitere Mal hinter Erfurts Keeper zu platzieren, was sicherlich auch den konditionellen Defiziten der Wasserballanfänger zu verdanken ist. Von Neukölln konnten sich so 6 von 8 Spielern in der Torschützenliste eintragen. Am Ende stand ein verdientes 13:0 auf der Anzeige.

Neben dem Essen konnte man den Meister der 2. Wasserball Liga Ost, der OSC Potsdam II, im Spiel gegen Erfurt zusehen und dabei sein, wie der bereits amtierende Meister sein erstes Spiel (und auch letztes) Spiel in dieser Saison verlor. Nach dem Einlagespiel der 2. WLO und dem Spiel um Platz 5 zwischen Erfurt 2 und Brandenburg stand das Halbfinale gegen Fulda an.

In das Halbfinale startete das Brudergespann Kilian und Niki mit Torlaune und brachte ihr Team schnell mit 0:3 in Führung. Einen fälligen Strafwurf verwandelten dann die Wasserfreunde aus Fulda zum Anschlusstreffer. Im Anschluss verwandelte Joker als Center sehenswert unter die Latte und stellte den 3-Tore-Vorsprung wieder her. Kurz vor dem Seitenwechsel kam Fulda dann noch mal mit einem Treffer ran, so dass das Halbzeitergebnis 2:4 lautete.

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Fulda auf 3:4. Eine Minute später stellte Niki den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Nach einem weiteren Treffer von Fulda ergab sich eine Überzahlsituation, die von den Kids erfolgreich in zählbares verwandelt wurde. Somit stand 4:6. Dieser Vorsprung wurde um ein weiteres Tor von Niki ausgebaut, bevor drei Sekunden vor Schluss ein Unterzahlspiel zum Endstand von 5:7 führte.

Im Finale ging es wieder gegen den bisher ungeschlagen Gegner Nürnberg. Dieses Mal griff Trainer Florian Seele ganz tief in die Motivations- und Taktikkiste. In der Pause zwischen den Spielen war er mit den Kindern noch einmal ins Wasser gegangen und hatte einige technische Dinge aufgefrischt und geübt. Taktisch wurde Kilian auf der zu alten Nürnberger angesetzt, mit wechselnder Unterstützung in der Defensive.

Nürnberg ging nach etwas mehr als einer Minute mit 1:0 in Führung, nachdem bereits auf beiden Seiten ohne Erfolg aufs Tor geschossen wurde. Nach dem Anwurf legten die Minis dann los. Kilian schickte Niki lang, der anschließend in aussichtsreicher Position von dem zu alten Nürnberger versenkt wurde. Den fälligen Strafwurf verwandelte der gefoulte selbst sicher und stellte somit den Ausgleich her. Das war fast die einzige Situation, in der der Nürnberger Spieler in Erscheinung treten konnte. Er wurde von Kilian fast komplett aus dem Spiel genommen, hatte im ganzen Spiel lediglich einen Torabschluss und diesen in Rückenlage, so dass der Ball weit übers Tor ging.

Nach dem Anwurf gab es dann ein Missverständnis, die Übergabe eines Spielers klappte nicht und dieser stand allein vor Jonas, der den Treffer leider nicht verhindern konnte. Somit führte Nürnberg wieder mit 1:2. Der fast heisere Trainer der Minis bekam dann noch eine gelbe Karte, weil er mit der Sichtweise des Schiedsrichters bei dem Treffer nicht ganz einverstanden war und seinen Unmut „etwas erregt“ der Halle mitteilte.

Nach dem Anwurf kombinierten sich die Minis wieder vor das Nürnberger Tor, wo wieder ein Neuköllner versenkt wurde. Auch dieser Strafwurf wurde verwandelt, diesmal von Kilian. Kurz vor der Halbzeit ging Nürnberg dann abermals in Führung. Flo schwor die Jungs in der Halbzeit auf weitere acht Minuten Kampf ein und machte ihnen klar, dass sie hier gewinnen können, wenn sie weiter alles geben. Nach einer Balleroberung durch Kilian gab es einem langen Pass auf Finn, der sich Richtung Nürnberger Tor auf den Weg machte. Die von hinten herannahenden Nürnberger versenkten auch ihn kurz vor dem Torabschluss, den fälligen Strafwurf verwandelte Niki zum Ausgleich.

In einer unübersichtlichen weiteren Angriffssituation der Neuköllner kam es zu einem Freiwurf, der schnell ausgeführt im Netz zappelte und von Schiedsrichter als regulärer Treffer gewertet wurde - Neukölln also wieder vorn und die letzten Kräfte mussten mobilisiert werden. Die Führung wurde trotz Unterzahlsituation über die letzten zwei Minuten gebracht. Trainer und Betreuer wurden von der Mannschaft anschließend ins Becken befördert - nur einer war nicht sofort beim Feiern dabei: Kilian! Einen starken Spieler einer höheren Altersklasse über 16 Minuten mit nur zwei Minuten Halbzeitpause quasi komplett aus dem Spiel zu nehmen, hat ihn sehr viel Kraft gekostet, zumal er neben dieser Aufgabe noch zweimal selbst als Schütze erfolgreich war. Von daher verständlich, dass er erstmal durchatmen musste und dann erst einen Augenblick später zum Feiern dazu kam.

Final bleibt also festzuhalten: Es war ein tolles Turnier und die Jungs haben wieder alle gezeigt, was in ihnen steckt. Man darf gespannt sein, wie es in der nächsten Saison läuft, denn dann sind vier des heutigen Teams nicht mehr dabei. Für den Augenblick bleibt nur zu sagen: Die Erfolgsserie von U10-Headcoach Florian Seele hält weiter an!

Im Einsatz für die SG Neukölln waren Amon (2), Finn (2), Joker (2), Jonas (1), Joshua, Kilian (11), Mijo (1) und Niki (11).

FS und KJ