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Wasserball

U14-Wasserballer holen den Pott nach Berlin

19.12.2022

Am Wochenende 10./11.12.2022 fand in der Klingenhalle zu Solingen das Endturnier um den Deutschen Wasserball-Pokal statt. Vier Mannschaften der Jahrgänge 2009 und jünger konnten sich für dieses Final-4-Turnier qualifizieren. Allesamt Meister ihrer Regionen: Aus NRW Gastgeber SGW SC Solingen/Wasserfreunde Wuppertal, aus dem Norden die White Sharks Hannover, Südmeister Post SV Nürnberg und der Gewinner der Oststaffel, die SG Neukölln.

Für eine bestmögliche Vorbereitung reisten die Jungs von SGN-Coach David Skillen bereits am Freitagabend an. Um 22:45 Uhr erreichte man das Hotel am Zielort und die Jungs fielen fast sofort in ihre Betten. Am Samstagmorgen war es dann so weit. Man merkte den Jungs die Nervosität deutlich an. So ruhig und in sich gekehrt sind die Jungs sonst nicht. In den letzten zwei Wochen standen Skillen nur 3 bis 4 Spieler zur Verfügung. Der restliche Kader erkrankte am RS-Virus. Bei Kapitän Linus Janke entschied es sich erst kurz vor Abfahrt, ob er teilnehmen kann. Glücklicherweise war er endlich frei von Fieber und wollte sein Team unterstützen und fuhr mit nach Solingen. Würde spielen auf Sparflamme reichen? Sind die gegnerischen Mannschaften auch von Krankheit betroffen?

Der erste Gegner war der Gastgeber, die Startgemeinschaft Wasserball, bestehend aus dem SC Solingen und den Wasserfreunden Wuppertal. Der NRW-Champion schien der leichteste Gegner zu sein und sollte zur Einschätzung des eigenen Leistungsvermögens dienen.

Entsprechend konzentriert und vorsichtig agierten die Berliner Jungs. Nur keine unnötigen Ballverluste und Schwimmwege riskieren. So stand es nach dem ersten Spielabschnitt bereits 7:1 und die Erkenntnis machte sich breit, dass diese Solinger Mannschaft heute keine Bedrohung darstellte, zumal deren beiden besten Akteure vor dem Turnier erkrankten bzw. sich verletzten. So schwammen die Neuköllner einem ungefährdeten 22:4 (7:1/4:2/7:1/4:0) Sieg entgegen und David Skillen konnte allen Jungs ordentlich Spielzeit einräumen. Das Minimalziel – eine Medaille zu erkämpfen – war erreicht.

Keine vier Stunden später warteten alte Bekannte, die White Sharks Hannover. Hannovers Spezialität ist eine solide Abwehr. Sie schießen nicht viele Tore, aber es ist auch verdammt schwer, gegen sie zu treffen. Entsprechend zäh gestaltete sich das erste Viertel. Dennoch gelangen es Jonas Seidel, Justus Oestreich und Kaan Genc den Hannoveraner Torwart zu überwinden und mit 3:0 ging man in die erste Pause. Im zweiten und dritten Viertel zeigten die Jungs sowohl individuelle Klasse als auch Teamgeist. Mit 9:1 gewannen sie die beiden Abschnitte und gingen mit einem unaufholbaren 12:1 in das letzte Viertel. Die „Ersten Sieben“ durften sich nun schonen und Kraft für das Finale sammeln. Beim Schlusspfiff stand ein 15:4 (3:0/5:1/4:0/2:4) auf der Anzeigetafel des Klingenbades und die Silbermedaille war gesichert.

Sichtlich erleichtert ließen sich die Jungs von den mitgereisten Eltern feiern und hatten sich ihr Abendessen sowie eine etwas spätere Bettruhe verdient. Sonntagmittag um 12:30 Uhr kam es dann zum Showdown. Wie schon so oft in diesen Jahrgängen hieß der Finalgegner Post SV Nürnberg. Mit dem Jahrgang 2009 konnte man noch nie gegen die Bayern gewinnen. Aber auch die Süddeutschen hatten mit Krankheit zu kämpfen und deren Ergebnisse in den vorangegangenen Spielen ließ die Angst in den Köpfen der Neuköllner etwas verblassen. Bis in die Haarspitzen motiviert gingen sie in das letzte Spiel des Turniers. Gewinnen sie Gold oder wieder nur Silber …

Neuköllns Center Justus Oestreich erzielte direkt mit dem ersten Angriff das 1:0. Ein Auftakt nach Maß, aber leider konnten die Nürnberger direkt ausgleichen. Von da an spielten sich die Neuköllner Jungs in einen regelrechten Rausch. Sie ließen den Bayern keine Chance und zogen durch Treffer von Max Melnik, Justus Oestreich, zweimal Jonas Seidel und Erik Hofmann auf 7:2 davon. Im zweiten Viertel verloren sie leider den Faden, aber Dank einer starken Verteidigungsarbeit und einem hervorragend aufgelegten Ilias Demirel zwischen den Pfosten blieb dies ohne großen Schaden. Zur Halbzeit führten die Neuköllner mit 8:4. Man merkte den Jungs an, wie der Zweifel in ihre Köpfe kroch. Läuft es wie immer? Neukölln führt, Nürnberg holt auf, und gewinnt am Ende?

Der erste Treffer der zweiten Halbzeit gehörte den Bayern – 8:5. Ein Strafwurf gegen Nürnberg brachte die Wende. Kaan Genc verwandelte souverän per Aufsetzer in den Winkel und vier Treffer von Center Justus Oestreich stellten die Weichen auf Sieg. Mit 13:6 ging es in den letzten Abschnitt. Die Jungs waren allesamt am Ende ihrer Kräfte und brauchten nach und nach Pause. Die Einwechselspieler erledigten ihre Aufgaben bravourös und ließen die Nürnberger nicht aufschließen. Im Gegenteil: Ein Doppelpack von Centerverteidiger Max Melnik und ein sehenswerter Treffer aus dem Rückraum von Erik Hofmann sorgten für den 16:7 (6:2/2:2/5:2/3:1)-Endstand.

Genau wie die U12 vor wenigen Monaten gewinnt auch die U14 den Deutschen Wasserball-Pokal. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH !!!

Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Ilias Demirel, Oleksii Khomenko (1), Lukas Neumann, Erik Hofmann (8), Collin Bruchwalski (1), Linus Janke (2), Jonas Seidel (8), Kaan Genc (8), Justus Oestreich (17), Saif Al-Hakim (1), Max Melnik (6) und Florian Beck.

Zum Schluss geht ein herzliches Dankeschön an die mitgereisten Eltern raus, die jedes Spiel der Jungs zu einem Heimspiel machten. Des Weiteren bedanken wir uns beim Gastgeber SGW SC Solingen/Wfr. Wuppertal für die Ausrichtung einer durchweg gelungenen Veranstaltung. Wir kommen gerne wieder…

Endstand Deutscher Wasserball-Pokal 2022 der U14

1. SG Neukölln 6:0 Punkte 52:16 Tore
2. Post SV Nürnberg 4:2 Punkte 27:33 Tore
3. WS Hannover 2:4 Punkte 26:24 Tore
4. SGW Solingen/Wuppertal 0:6 Punkte 19:51 Tore

 

 

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