Am 03./04.06.2023 startete für Neuköllns Wasserballer der Jahrgänge 2009 und 2010 die Mission Gold. Für dieses Endturnier qualifiziert hatten sich neben den Neuköllnern der süddeutsche Meister Post SV Nürnberg, der norddeutsche Meister White Sharks Hannover sowie der NRW-Vizemeister SV Krefeld 72.

Als deutscher Pokalsieger und souveräner Gewinner der Zwischenrunde, gingen die Jungs von SGN-Coach David Skillen favorisiert in das Turnier. Aber gegen den Angstgegner aus Nürnberg hatte man das letzte Mal vor einem halben Jahr gespielt und die White Sharks aus Hannover konnten in der Zwischenrunde sogar gegen Nürnberg gewinnen. Die Jungs waren also vorgewarnt und verunsichert. Und dann gab der Spielplan auch noch vor, dass das erste Spiel dieser deutschen Endrunde gleich gegen die Barracudas aus Nürnberg sein wird.

Bei optimalen äußeren Bedingungen wurde das Spiel am Samstagvormittag im Sportbad Britz angepfiffen. Man merkte den Neuköllner die Nervosität deutlich an, vergaben sie zahlreiche gute Möglichkeiten. Wie das im Sport so ist, rächt es sich und so gingen die Nürnberger mit 0:2 in Führung. Coach Skillen stellte die Verteidigung um und ließ statt Raum- nun Pressdeckung spielen. Seine Jungs kamen nun besser ins Spiel und konnten durch Tore von Kaan Genc und Justus Oestreich ausgleichen, aber leider erzielten die Barracudas noch vor dem Schlusspfiff des ersten Spielabschnitts die erneute Führung, so dass es mit 2:3 in die erste Pause ging.

Das zweite Viertel gehörte Neuköllns Kapitän Linus Janke, der mit einem Hattrick das Spiel drehte und für eine 5:3 Führung zur Halbzeit sorgte. Die Jungs präsentierten sich nun selbstbewusster und kampfstark. Jonas Seidel und erneut Linus Janke erhöhten auf 7:3 und das Spiel schien entschieden. Zwei Gegentreffer zum Ende des dritten Spielabschnitts brachten die Jungs nicht aus der Ruhe, zumal Centerverteidiger Max Melnik eineinhalb Minuten vor dem Ende des dritten Viertels zum 8:5 traf.

Mit einem Drei-Tore-Vorsprung ging es in den letzten Spielabschnitt. Der erste Treffer des Viertels gelang erneut Linus Janke, der sich insgesamt fünfmal ins Protokoll eintragen lassen konnte, und der letzte Treffer des Spiels Justus Oestreich. Das Spiel gegen den Angstgegner Nürnberg war mit 10:5 (2:3/3:0/3:2/2:0) gewonnen und die Freude der Neuköllner Jungs war grenzenlos.

Am Samstagabend wartete dann die SV Krefeld 72 auf die Neuköllner, die ihr erstes Match gegen die White Sharks Hannover mit 15:10 verloren. Der NRW-Vizemeister wurde von den Neuköllner in der Zwischenrunde vor wenigen Wochen eindrucksvoll mit 14:5 bezwungen, so dass dieses Spiel in den Köpfen der Jungs bereits abgehakt war. Dennoch begannen die Jungs konzentriert, spielfreudig und treffsicher. Zum Ende des ersten Abschnitts stand ein 7:2 auf der Anzeigetafel des Sportbades Britz. Viermal Kaan Genc und dreimal Florian Soult waren erfolgreich. Das zweite Viertel gestaltete sich deutlich ruhiger, aber zweimal Justus Oestreich und erneut Kaan Genc bauten die Führung zur Halbzeit auf 10:3 aus.

Das Spiel war entschieden. SGN-Coach Skillen wechselte nun häufiger durch und die Ordnung ging phasenweise verloren, so dass die Gäste zu Treffern kamen. Das Viertel konnte aber mit 4:4 ausgeglichen gestaltet werden, so dass es zu Beginn des letzten Abschnitts 14:7 stand. Das letzte Viertel verlief analog zum dritten, aber die Neuköllner schwammen einen souveränen, nie gefährdeten 18:10 (7:2/3:1/4:4/4:3)-Sieg nach Hause.

Da die White Sharks den Barracudas aus Nürnberg mit 5:9 unterlagen, waren die Neuköllner der Goldmedaille bereits vor dem letzten Spiel sehr nah. Man konnte sich eine Vier-Tore-Niederlage gegen die Niedersachsen erlauben und wäre dennoch deutscher Meister. Aber auch am Sonntagmorgen waren die Neuköllner Jungs hellwach, motiviert und heiß auf die weiße Weste. Genauso legten die Jungs los. Sie erarbeiteten sich in den ersten drei Minuten zwei Strafwürfe, die Kaan Genc souverän verwandelte. Das zwischenzeitliche 2:1 steckten sie weg und Justus Oestreich erhöhte noch vor der Pause auf 3:1. Das zweite Viertel gestaltete sich ähnlich. Zwei Fünfmeter, die Kaan Genc erneut verwandelte, sowie ein Treffer aus dem Rückraum bescherten Kaan einen Hattrick. Linkshänder Erik Hofmann erhöhte auf 7:1 und Justus Oestreich eine Minute später auf 8:2. Nun starteten drei Minuten, in denen der sprichwörtliche Sand im Getriebe war. Unkonzentriertheiten sorgten dafür, dass die Niedersachen Tor um Tor bis auf 8:5 aufschlossen. Glücklicherweise konnte Jonas Seidel diese Phase mit einem Doppelschlag beenden und den Spielstand zur Halbzeit auf 10:5 schrauben.

Im dritten Abschnitt rollte die Neuköllner Angriffswelle wieder in gewohnter Manier. Dreimal Justus Oestreich, Jonas Seidel und Max Melnik sorgten für eine äußerst beruhigende 16:7 Führung vor Beginn des letzten Viertels. Auch im letzten Abschnitt ließen es die Neuköllner nicht schleifen. Die Zuschauer im Sportbad Britz feuerten die Jungs lautstark an und konnten weitere vier Treffer bejubeln. Einen Hattrick von Justus Oestreich sowie ein weiterer Treffer von Jonas Seidel bescherten den 20:8 Sieg (3:1/7:4/6:2/4:1).

Die U14 der SG Neukölln war deutscher Meister 2023. Nach 14 Jahren konnte endlich wieder ein Deutscher-Meister-Titel nach Neukölln geholt werden. Außerdem legten sie eine "Perfect Season" hin: Ostdeutscher Pokalsieger, ostdeutscher Meister, deutscher Pokalsieger und schließlich deutscher Meister.

Vor der Siegerehrung wurde noch das All-Star-Team ausgezeichnet. Die Jury votierte für folgende Aktive: Erik Wierlemann (Nürnberg), Cem Husemöller (Krefeld), Moritz Wiegmann (Hannover), Bogdan Lesan (Nürnberg), Linus Janke (SGN), Erik Hofmann (SGN) und Justus Oestreich (SGN). Neuköllns Justus Oestreich wurde mit 14 Treffern auch erfolgreichster Torschütze des Turniers.

Die anschließende Siegerehrung wurde durch den DSV-Rundenleiter Jugend, Wolfgang Rühl, durchgeführt, unterstützt durch den Trainer der Neuköllner Bundesligamannschaft Andreas Schlotterbeck. Die Jungs waren stolz von einem 250-fachen Nationalspieler und Olympiateilnehmer die Medaillen umgehängt zu bekommen.

Aber leider hieß es auch Abschied nehmen... Die 2009-er wechseln nun in die U16, werden aber zeitnah noch gebührend verabschiedet: Ilias Demirel, Max Melnik, Linus Janke, Florian Soult, Kaan Genc, Saif Al-Hakim und Oleksii Khomenko. Viel Erfolg bei den bevorstehenden Aufgaben bei den „Großen“. Für die 2010-er geht es in eine neue Saison der U14. Vielleicht gelingt auch hier der ganz große Coup…

Video:

Sportfanat hat vom Turnier einen kleinen Videobeitrag gemacht.

Endstand U14 Endrunde:

1. SG Neukölln 6:0 Punkte 48:23 Tore
2. Post SV Nürnberg 4:2 Punkte 24:19 Tore
3. White Sharks Hannover 2:4 Punkte 28:39 Tore
4. SV Krefeld 72 0:6 Punkte 24:43 Tore

Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Ilias Demirel, Florian Soult (3), Oleksii Khomenko, Nino Suleiman, Justus Oestreich (14), Lyonel Prantel, Linus Janke (6), Jonas Seidel (6), Kaan Genc (12), Erik Hofmann (5), Saif Al-Hakim, Max Melnik (2), Lukas Neumann, Richard Schreck und Florian Beck.