
Wasserball
U14 Wasserballer verteidigen erfolgreich den DM-Titel
24.06.2024
Am Wochenende 22-23.06.2024 ging es im Nürnberger Langwasser-Bad ins große U14-Saisonfinale. Für die Wasserballer der Jahrgänge 2010 und 2011 ging es zur Endrunde um die Deutsche Meisterschaft in die fränkische Wasserballhochburg Nürnberg. Für die Endrunde qualifiziert hatten sich neben der SG Neukölln, der SV Cannstatt, der SV BW Bochum sowie der SC DHfK Leipzig.
Aufgrund der frühen Spielzeit am Samstag entschieden sich die Coaches dafür bereits am Freitagabend anzureisen. So weit, so gut, aber leider wurde die Rechnung ohne Wetter und Deutsche Bahn gemacht. Aufgrund eines Unwetters über Thüringen fiel der gebuchte Zug aus und die Mannschaft begab sich auf eine Abenteuerreise. Auf dem Boden sitzend und liegend kamen sie schließlich kurz vor Mitternacht, mit knapp vier Stunden Verspätung im Nürnberger Hotel an. Die Nacht war kurz und eine optimale Vorbereitung sieht anders aus… Der Wettergott war schon mal kein Neuköllner, aber vielleicht ist der Wasserballgott ja einer…?
Der Spielplan bescherte den Neuköllner Jungs als ersten Gegner den Süddeutschen Meister SV Cannstatt. Beim Pokalfinale im Dezember 2023 wurde die Schwaben noch mit 30:8 aus der Halle geschossen, aber die Neuköllner mussten ohne ihren Center Justus Oestreich antreten, der aufgrund einer familiären Verpflichtung erst am Sonntag zur Verfügung stünden würde. Die Cannstatter hatten sich im Januar-Wechselfenster mit Spielern des SSV Esslingen verstärkt, so dass die SGN-Coaches Rita Beck und Robert Stübert die Qualitäten des Gegners nicht einzuordnen wussten.
Die Neuköllner starteten nervös ins Spiel und scheiterten zu oft am gegnerischen Gehäuse. Ganze fünf Minuten dauerte es, bis Neuköllns Jonas Seidel den erlösenden ersten Treffer für die Berliner erzielte. Dieses Tor gab aber kein Selbstvertrauen, sondern stachelte die Cannstatter erst so richtig an. Postwendend fiel der Ausgleich und die Schwaben zogen sogar auf 1:3 und 2:4 davon. Die Zuschauer im Langwasser-Bad rieben sich die Augen.
Der Riese wankte, aber er fiel nicht! Jonas Seidel fand seine Treffsicherheit wieder und erzielte noch im zweiten Abschnitt einen Hattrick und es ging mit einer hauchzarten 5:4 Führung in die Halbzeit. Im dritten Abschnitt brachen alle Dämme und die haushohen Favoriten aus Neuköllner kämpften, spielten, zauberten und trafen. Tor um Tor zogen sie nun uneinholbar davon. Mit 8:1 gewannen sie den dritten Abschnitt und mit 9:2 den vierten. Final stand ein deutlicher 22:7 (1:2/4:2/8:1/9:2) Sieg auf der Anzeigetafel des Langwasser-Bades. Jonas Seidel erzielte elf Tore und wurde zum „Man of the Match“ gewählt. Schritt 1 der Mission Titelverteidigung war gemacht.
Am Samstagabend hieß der zweite Gegner SV BW Bochum. Der NRW-Champion verlor sein Auftaktmatch gegen Leipzig mit 18:13 und ließ bei diesem intensiven Spiel ordentlich Federn. Das merkten die Neuköllner recht flott und zogen ihr schnelles Konter-Spiel auf. Auch aus dem Rückraum lief es wie geschmiert und schnell setzen sie sich ab. Zur Halbzeit lagen sie bereits mit 4:13 vorn und schwammen einen souveränen und in der Höhe verdienten 9:23 (2:7/2:6/4:3/1:7) Erfolg nach Hause. Jonas Seidel erzielte auch in diesem Spiel zehn Treffer, aber zum „Man of the Match“ wurde Linkshänder Erik Hofmann gewählt, der durch traumhafte Pässe glänzte und seine Mitspieler perfekt in Szene setzte. Schritt 2 der Mission Titelverteidigung war getan.
Da der zweitplatzierte der Ostdeutschen Meisterschaft, der SC DHfK Leipzig, auch sein zweites Spiel, gegen den SV Cannstatt gewann, stand am Sonntagmittag gegen die Sachsen ein richtiges Finale an. Der Spielplan hätte nicht besser aufgestellt werden können. Rechtzeitig zum Spiel kam Center Justus Oestreich in Nürnberg an. Seine Jungs feierten sein Erscheinen und auch der Glaube an die eigene Leistung wuchs.
Anpfiff des Finals. Es dauerte ganze 15 Sekunde, ehe sich Justus Oestreich mit seinem ersten Treffer ins Protokoll eintragen lassen konnte. Ein Traumstart nach Maß. Allerdings konnten die Leipziger im direkten Gegenangriff postwenden ausgleichen. Dies tat der Neuköllner Euphorie und Spielfreude aber keinen Abbruch und sie spielten wie entfesselt auf. In allen Belangen überlegen, zogen sie im ersten Abschnitt bereits auf 10:3 davon. Obwohl die Coaches Robert Stübert und Nicola Sartore fleißig wechselten, tat es dem Spielfluss keinen Abbruch. Sartore, der am Vorabend noch im Bundesliga-Relegationsduell für Neukölln in Uerdingen im Einsatz war, vertrat Rita Beck, die aus familiären Gründen vorzeitig abreisen musste.
Bis zur Halbzeit bauten die Berliner die Führung noch aus und es ging mit einem 17:5 in die Halbzeitpause. Auch danach zeigten sie wenig Schwächen oder Gnade und spielten weiter ihren erfolgreichen „Stiefel“ herunter. Dem schnellen Umschaltspiel hatten die Sachsen wenig entgegenzusetzen. Final stand ein leistungsgerechtes 29:11 (10:3/7:2/5:2/7:4) auf der Anzeigetafel und Schritt 3 der Mission Titelverteidigung war gemacht. Der Titel Deutscher U14 Wasserballmeister war erfolgreich verteidigt!!! Die U14 der SG NEUKÖLLN ist DEUTSCHER MEISTER 2024.
Dieses Mal durften sich neun verschiedene Torschützen ins Protokoll eintragen lassen, aber „Man of the Match“ wurde Neuköllns Center Justus Oestreich. Bester Torjäger der Deutschen Vor-, Zwischen- und Endrunde wurde Neuköllns Jonas Seidel, der in nur sechs von neun möglichen Spielen 47 Tore erzielte. Mit 42 Treffern kam Neuköllns Kapitän Erik Hofmann auf Platz 2. Als Ostdeutscher Meister mussten die Neuköllner keine Vorrunde spielen. Deshalb nur sechs Spiele.
Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Florian Beck, Tom Graf (2), Conrad Guzy, Benjamin Beck, Justus Oestreich (6), Pamir Rodoper (2), Lukas Neumann (2), Jonas Seidel (29), Noah Wege (2), Erik Hofmann (21), Jasper Ruths (5), Lyonel Prantel (4), Collin Bruchwalski und Lucas Frowein-Torres (1).
Für die 2010-er Jahrgänge waren dies die letzten Spiele in der U14. Sie wechseln nun in die U16, wo sie zum größten Teil bereits trainierten. Wir wünschen euch für die Zukunft alles erdenklich Gute. Für die 2011-er heißt es nun: Vorbereitung auf die neue U14-Saison. Am 07.-08.09.2024 geht es mit der Vorrunde des Ostdeutschen Wasserball-Pokals bereits los.
Hier finden Sie weitere Eindrücke