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Wasserball

Wasserballer holen erste Punkte und geben Rote Laterne ab

05.12.2022

Am Samstag, den 03.12.2022 kam es am 5. Spieltag zum erneuten Derby zwischen der SG Neukölln und dem OSC Potsdam. Beide Mannschaften standen zum Anpfiff noch ohne Punkte da und somit war dieses Spiel mit einer besonderen Brisanz aufgeladen. Spiele gegen die Potsdamer sind immer etwas Besonderes. In den Reihen der Potsdamer spielen mit dem Brüderpaar Till und Arne Hofmann, Konstantin Hüppe und Lauritz Lück gleich vier Neuköllner Jungs. Bei Neukölln schnürten bereits Kapitän David Kleine, Philipp Gottfried, Maximilian Sturz und Reiko Zech die Kappe für die Brandenburger. Regelmäßig finden gemeinsame Trainingsspiele statt. Man kennt und schätzt sich. Mal mehr und mal weniger …

In den vergangenen zehn Jahren gab es brisante Duelle, die Neukölln oft für sich entscheiden konnte, aber in der jüngeren Vergangenheit dominierte der OSC Potsdam, der alle Begegnungen für sich entscheiden und mehrfach die Bronzemedaille in der Bundesliga erkämpfen konnte. Nun, in der neuen Saison 2022/2023 ist wieder alles auf Anfang gestellt. Neues Spiel, neues Glück …

Das Spiel fand mit freundlicher Unterstützung der WISAG statt, die eigens für dieses Spiel Kappen für die Neuköllner gestaltet hatte. So gingen die Jungs von SGN-Coach Andreas Schlotterbeck in ungewohntem grün-weiß in die Partie. Für einen entsprechenden Rahmen hatte die WISAG auch gesorgt und so gab es Glühwein und Freibier, um die trockene Hallenluft besser ertragen zu können.

Entsprechend gut gefüllt war die Tribüne der Schwimmhalle Schöneberg und gut 300 Zuschauer sahen einen Traumstart ihrer Jungs in grün-weiß. Nach nicht einmal 60 Sekunden erkämpft SGN-Center Moritz Ostmann eine Überzahlsituation, die Marek Molnar aus ungewohnter Position am ersten Pfosten souverän verwandelte. Die Angst der Neuköllner vor der Potsdamer Kontermaschinerie war unbegründet, bzw. wussten es die Berliner die Konter geschickt zu unterbinden, indem die Außenspieler, die für die Ballannahme verantwortlich sind, „zugemacht“ wurden.

Somit wurde es eine recht torarme Partie, die von Angriffen über den Halbkreis lebte. Drei Minuten vor der ersten Pause erhöhte der spätere Spieler des Tages Timotej Filo auf 2:0. Die Halle tobte, war es nicht gewohnt, Neukölln in Führung zu sehen. Vorne wurden leider gute Möglichkeiten liegen gelassen und so war es nur eine Frage der Zeit, dass die Potsdamer ihrerseits zu Treffern kommen. Zum Viertelende konnten Till Hofmann und Ferdi Korbel egalisieren.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts gerieten die Neuköllner in Rückstand. Der erst 15-jährige Arne Hofmann erzielte in seinem ersten Bundesligaspiel das 2:3. Die Antwort der Neuköllner folgte prompt durch Tomotej Filo und 30 Sekunden später stelle Marek Molnar per Strafwurf die erneute 4:3 Führung her. In den letzten 60 Sekunden des zweiten Viertels glich Potsdam noch einmal aus, doch Marko Augusti stellte umgehend den Vorsprung wieder her. Mit 5:4 ging es in die Pause.

Wer jetzt dachte, die Neuköllner wären konditionell nicht in der Lage, dieses Tempo weiterzugehen, irrte. Zwar konnten die Gäste durch den 17-jährigen Till Hofmann zum 5:5 ausgleichen, aber Maximilian Sturz erzielte direkt im Gegenangriff das 6:5. Weitere zwei Minuten später schloss Philipp Gottfried einen Konter per Tipp-In zum 7:5 ab. Mit zwei Toren Vorsprung ging es in den letzten Abschnitt. Sollte es das gewesen sein? Reicht der Vorsprung?

Nein, und ja. Die Hausherren wollten das Spiel entscheiden und agierten etwas hastig und luden die Potsdamer zum Kontern ein. Fazit: das 7:6 und kurze Zeit später der Ausgleich. Aber an diesem Abend stimmte bei den Neuköllnern der Einsatz, die Moral, der Wille. Ein hervorragend aufgelegter Nikoloz Shubladze im Tor der Neuköllner sorgte dafür, dass in den letzten Minuten hinten nichts mehr anbrannte. Und vorne warfen seine Jungs die letzten Reserven in den Ring. Tomotej Filo erzielte in den letzten fünf Spielminuten noch drei Treffer und somit war das zwischenzeitliche 8:8 durch Potsdams Till Hofmann nur noch Ergebniskosmetik.

Zum Schlusspfiff stand ein verdientes 10:8 (2:2/3:2/2:1/3:3) auf der Anzeigetafel der altehrwürdigen Schwimmhalle Schöneberg. Spieler des Tages wurde der fünfmalige Torschütze Timotej Filo. Für mich persönlich war die Mannschaft Spieler des Tages.

Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Nikoloz Shubladze, Marko Augusti (1), Tarek Chiru, David Rösch, Philipp Gottfried (1), David Kleine, Marek Molnar (2), Moritz Ostmann, Philipp Kotowski, Timotej Filo (5), Jonas Fehn, Maximilian Sturz (1) und Finn Dörries.

Nächstes Spiel

Weiter geht es für die Neuköllner bereits am kommenden Samstag, den 10.12.2022 um 18:00 Uhr beim schweren Heimspiel gegen den SV Ludwigsburg 08.

Zum Schluss möchte ich mich, auch im Namen der Mannschaft, bei Sebastian Rojahn von der WISAG bedanken. Dein Einsatz hat aus einem Wasserball Bundesligaspiel ein ganz besonderes Fest gemacht. Vielen Dank dafür.

Titelfoto: Neuköllns fünffacher Torschütze und Spieler des Tages Timotej Filo