
Wasserball
Wasserballer sichern Relegation im Penaltyschießen
16.06.2024
Am Samstag, den 15.06.2024 wurde es todernst in der altehrwürdigen Sport- und Lehrschwimmhalle Schöneberg. Das dritte und somit entscheidende Spiel der Best-of-Three-Serie um Platz 7 in der Wasserball Bundesliga stand auf dem Plan. Die nach der Hauptrunde siebtplatzierten Neuköllner trafen auf die achtplatzierten Krefelder. Die Play-Offs hatten also die Leistungen aus der Hauptrunde bestätigt.
In diesem dritten Spiel um Platz 7 ging es um nichts weniger als den Abstieg in die B-Gruppe zu verhindern. Der Gewinner erhält das Recht, sich im Relegationsduell mit dem Zweiten der B-Gruppe zu messen und auf diesem Weg die Klasse zu sichern. Spiel 1 in Krefeld konnten die Neuköllner souverän für sich entscheiden. Einen Tag später, an gleicher Stelle ging das Spiel 2 genauso deutlich an die Rheinländer. Für Spannung und Anspannung war an diesem Samstag also gesorgt.
SGN-Coach Andraes Schlotterbeck plagten mal wieder, wie so oft in der Vergangenheit, Personalsorgen. Eine Krankheitswelle schwappte durchs Team, so dass in der Woche kein Training möglich war. Center Moritz Ostmann war es leider nicht möglich ins Wasser zu steigen und Kapitän Philipp Gottfried war aufgrund eines Fußbruchs (Motorradunfalls) auch nicht am Start. Der Rest der Mannschaft schleppte seine müden Körper in Wasser und hoffte auf ein Wunder.
Das Spiel startete recht vielversprechend. Erster Neuköllner Angriff – 5m Strafwurf, der leider, wie auch so oft in dieser Saison, am Pfosten landete. In den ersten sechs Minuten waren Chancen hüben wie drüben Mangelware. Doch dann gelang es den Gästen den hervorragend aufgelegten Nikoloz Shubladze im Tor der Neuköllner zweimal zu überwinden und es ging mit einem 0:2 in die Pause. Nach gut 80 Sekunden im zweiten Abschnitt gelang SGN-Center Tarek Chiru ein wunderschönes Centertor zum 1:2. Bedauerlicherweise war dies nicht die Initialzündung für Neukölln, sondern die Krefelder schienen davon beflügelt zu sein. Tor um Tor zogen sie bis zum Halbzeitstand von 1:5 davon.
Der Halbkreis der Neuköllner stand zu weit weg, die Abschlüsse waren daher zu ungefährlich. Dazu gesellten sich zahlreiche ominöse Stürmerfouls gegen Neuköllns Center Tarek Chiru, so dass es kaum Entlastung durch eigene Angriffe gab. Man merkte den Spielern an, dass sie zumindest auf dem vorletzten Loch pfiffen.
Was auch immer Schlotti seinen Jungs in der Pause gesagt haben mag… Es zeigte Wirkung. Das dritte Viertel gehörte den Neuköllnern. Marko Augusti zum 2:5, Centerverteidiger Ihor Kechedzhy aus sieben Metern mit einem Knaller in den Winkel links oben, der Latte und Pfosten touchierte, zum 3:5, Reiko Sandhowe im Konter zum 4:5 und schließlich egalisierte Aly El Aassar 1:20 vor Ende des dritten Abschnitts. Leider gelang es Krefeld postwendend erneut in Führung zu gehen, aber Maximilian Costa glich zum Start des letzten Viertels wieder aus. 6:6 und noch gute sieben Minuten auf der Uhr.
Die Neuköllner mobilisierten letzte Reserven und gingen durch Aly El Aassar mit 7:6 in Führung. Drei Minuten vor dem Schlusspfiff nutzen die Krefelder eine Überzahlsituation zum 7:7 Ausgleich. Dasselbe gelang Neuköllns Noel „Nolle“ Eisenreich keine Minute später, als er ein Überzahlspiel von Position 4 erfolgreich abschloss. 8:7 und noch 1:52 zu spielen. Noch zwei Krefelder Angriffe abwehren, dass wäre das Wunder vollbracht…
Der fromme Wunsch hielt leider keine Minute. Überzahl Krefeld – Tor Krefeld. 8:8 und noch 1:36 auf der Uhr. Noch zwei eigene Angriffe – ein Tor und der Drops wäre gelutscht… Und wieder kam es anders. Ein leichtfertiger Ballverlust bescherte den Gästen Ballbesitz, aus dem sie glücklicherweise nichts Zählbares mehr machen konnten. Somit stand es nach 32 Minuten 8:8 (0:2/1:3/4:1/3:2) und der Sieger musste im Penalty-Schießen ermittelt werden.
Das Los ergab, dass Krefeld zuerst an die Linie musste. Erster Schuss, erste Parade von Nikoloz Shubladze. Neukölln im Vorteil. Neuköllns erster Schütze war der bärenstark spielende Centerverteidiger Ihor Kechedzhy, der seinen Strafwurf souverän verwandelte – 9:8. Die jeweils nächsten drei Schützen trafen für ihre Mannschaften, für Neukölln waren das Marko Augusti zum 10:9, Maximilian Costa zum 11:10 und Aly El Aassar zum 12:11.
Gegen 19:20 Uhr war es dann so weit. Der Spieler des Tages, SGN-Goalie Nikoloz Shubladze parierte auch den fünften Krefelder Schuss, so dass Neuköllns letzter Schütze Noel Eisenreich nicht mehr an die 5m-Linie musste. Das Spiel war gewonnen, der Regelationsplatz gesichert und somit die Möglichkeit in der A-Gruppe zu verbleiben.
Für die SG Neukölln im Einsatz waren: Nikoloz Shubladze, Marko Augusti (2), Aly El Aassar (3), Nicola Sartore, Florenz Korbel, Noel Eisenreich (1), Ihor Kechedzhy (2), Tiago Krause, Tarek Chiru (1), Maximilian Sturz, Maximilian Costa (2), Reiko Sandhowe (1), Aleksandre Kazakhishvili.